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Was sind Stegplatten / Doppelstegplatten?

Was sind Stegplatten / Doppelstegplatten ?

Wer eine langlebige, lichtdurchlässige und wetterfeste Bedachung oder Wandverkleidung plant, kommt an Stegplatten – häufig auch Doppelstegplatten oder Hohlkammerplatten genannt – kaum vorbei. Diese innovativen Kunststoffplatten haben sich längst in privaten und gewerblichen Bereichen etabliert, wenn es um Terrassenüberdachungen, Gewächshäuser, Carports oder Wintergärten geht.

Doch was genau steckt hinter diesen Begriffen? Was unterscheidet eine Doppelstegplatte von einer Wellplatte oder sogar von echtem Glas? Und worauf sollten Sie beim Kauf achten?

Als Fachhändler und Experte für Kunststoffplatten zeigen wir Ihnen in diesem Beitrag alle wichtigen Fakten, Vorteile und Anwendungen rund um Stegplatten – auf verständliche und praxisnahe Weise.

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Was sind Stegplatten oder Doppelstegplatten?

Stegplatten sind mehrschichtige Kunststoffplatten, die durch vertikale Stege miteinander verbunden sind. Diese sogenannte Hohlkammerstruktur verleiht der Platte eine besonders hohe Stabilität bei gleichzeitig geringem Gewicht.

Der Begriff „Doppelstegplatte“ ist dabei eher umgangssprachlich und bezieht sich auf die einfachste Form: zwei Außenwände und dazwischen ein Steg. Es gibt aber auch mehrschichtige Varianten, z. B. mit X-Strukturen oder mehrfachen Luftkammern – daher spricht man fachlich korrekt von Doppelstegplatten oder Stegdreifachplatten.

Der Aufbau im Detail: Was macht Stegplatten so besonders?

Stegplatten bestehen in der Regel aus Polycarbonat oder Acrylglas (PMMA). Das Besondere ist die innere Struktur:

  • Ober- und Unterseite: Glatte Kunststoffflächen, häufig UV-stabilisiert

  • Stege (Verbindungen): Verlaufen senkrecht und halten die Außenflächen stabil zusammen

  • Luftkammern: Dienen als Wärmedämmung und sorgen für Gewichtsreduktion

Diese Bauweise schafft ein optimales Verhältnis zwischen Stabilität, Wärmedämmung, Gewicht, Lichtdurchlässigkeit und Verarbeitungskomfort.

Materialkunde: Polycarbonat vs. Acrylglas – was ist besser?

Stegplatten werden hauptsächlich aus zwei Werkstoffen gefertigt. Beide haben ihre Vor- und Nachteile:

Polycarbonat (PC)

  • Extrem schlagzäh (hagelfest)

  • Hohe Temperaturbeständigkeit (ca. -40 bis +120 °C)

  • UV-stabilisiert erhältlich

  • Flexibler, aber weniger kratzfest

  • Ideal für: Carports, Terrassen, Industrieeinsätze

Acrylglas (PMMA)

  • Höhere Lichtdurchlässigkeit (bis zu 92 %)

  • Härtere Oberfläche (kratzfest)

  • Sehr witterungsbeständig

  • Etwas spröder bei mechanischer Belastung

  • Ideal für: Wintergärten, Design-Projekte, Langlebigkeit

Fazit:

Für mechanisch beanspruchte Anwendungen wie Carports empfehlen wir Polycarbonat. Für lichtdurchflutete, optisch ansprechende Anwendungen ist Acrylglas die bessere Wahl.

Vorteile von Stegplatten im Überblick

Lichtdurchlässigkeit

Stegplatten sind in klar, opal-weiß, bronze oder sogar getöntem Blau erhältlich. So lässt sich Licht gezielt steuern – ideal für Gewächshäuser, aber auch für überdachte Terrassen.

Wärmedämmung

Die Luftkammern wirken wie ein Puffer gegen Kälte und Hitze. Je mehr Stege und Kammern, desto besser die Isolierwirkung – entscheidend z. B. für Wintergärten.

Witterungsbeständigkeit

Stegplatten sind UV- und witterungsbeständig. Sie halten Regen, Schnee, Wind und selbst Hagel (je nach Dicke & Material) problemlos stand.

Leichtes Gewicht

Trotz hoher Stabilität sind Stegplatten deutlich leichter als Glas – das vereinfacht die Montage, insbesondere für Heimwerker.

Einfache Verarbeitung

Stegplatten lassen sich leicht zuschneiden, bohren und verlegen. Mit den passenden Profilen und Dichtungen ist auch die Montage auf Holz- oder Alukonstruktionen problemlos.

Montage – das sollten Sie wissen

Unterkonstruktion

  • Meist Holz oder Aluminium

  • Abstand der Sparren je nach Plattenstärke und Schneelastzone

Verlegung

  • Platten mit Gefälle verlegen (mind. 5°)

  • Kammern offen halten (unten) und oben mit Abschlussprofil versehen

  • Schrauben nie zu fest anziehen – Material dehnt sich aus

Pflege

  • Mit Wasser, weicher Bürste und milder Seifenlauge reinigen

  • Keine aggressiven Mittel oder Scheuerschwämme

Typische Anwendungsbereiche

Dank ihrer Vielseitigkeit kommen Stegplatten in zahlreichen Projekten zum Einsatz:

Terrassenüberdachung

Der Klassiker: Stegplatten bieten Witterungsschutz und lassen gleichzeitig Tageslicht durch. Opale Varianten reduzieren die Blendung und Sunstop Sky oder IQ Relax Varianten zudem die Aufheizung. Optimale Stärken 16mm 

Carports

Hier zählt Stabilität – daher sind schlagzähe Polycarbonatplatten oft die erste Wahl. Optimale Stärken 10mm oder 16mm 

Gewächshäuser

Holhkammerplatten schaffen das ideale Mikroklima: lichtdurchlässig, aber wärmedämmend und bruchsicher – ideal für Pflanzen. Optimale Stärken 4mm, 6mm und 8mm. 

Wintergärten

In Kombination mit passenden Profilen ermöglichen Stegplatten eine dauerhaft dichte, isolierte Dachkonstruktion – mit wohnlicher Optik. Optimale Stärken 25mm und 32mm. 

Überdachungen & Sichtschutz

Ob für Mülltonnenplätze, Balkone oder Pergolen: Die Variantenvielfalt macht Stegplatten zur idealen Wahl für viele Gestaltungsmöglichkeiten. Optimale Stärken 4mm, 6mm, 8mm, 10mm oder 16mm. 

Unterschiede zu anderen Plattenarten

Stegplatten vs. Wellplatten

  • Stegplatten sind hohlkammerbasiert und wärmedämmend

  • Wellplatten bestehen aus einfacher, gewellter Kunststoffschicht (ohne Kammern) – günstiger, aber schlechtere Isolierung

Stegplatten vs. Glas

  • Glas ist schwer, teuer und zerbrechlich

  • Stegplatten sind leichter, bruchsicher und einfacher zu montieren

Was beim Kauf zu beachten ist

Die richtige Plattenstärke wählen

  • 4–8 mm: für Gewächshäuser

  • 10 mm: für kleinere Überdachungen

  • 16 mm: Standard für Terrassenüberdachungen

  • 25 mm / 32 mm: spezielle Wärmedämmprojekte

UV-Schutz & Garantie

Achten Sie auf einseitige oder beidseitige UV-Schutzbeschichtung und Herstellergarantien (oft 10 Jahre auf Vergilbung, Bruch etc.)

Zubehör nicht vergessen

  • Alu-Profile

  • Gummidichtungen

  • Abschluss- und Verbindungsprofile

  • Schrauben mit Dichtscheiben

  • ggf. AntiDust-Bänder

Preis-Leistungs-Tipp: Worauf es wirklich ankommt

Qualitativ hochwertige Stegplatten erkennt man an:

  • UV-beständigen Oberflächen

  • Garantiezeiten (z. B. 10 Jahre auf Lichtdurchlässigkeit)

  • Hagelwiderstandsklasse

  • Verlässlichen Händlerbewertungen

  • Kompatiblem Zubehör

Tipp: Setzen Sie lieber auf Markenprodukte wie Marlon® ST, EXOLON®, HIGHLUX® oder SUNNYLUX®. Billigware ohne Schutzschicht kann schnell vergilben oder brechen.

Fazit: Stegplatten – die clevere Lösung für moderne Überdachungen

Stegplatten – ob aus Polycarbonat oder Acrylglas – sind eine moderne, praktische und vielseitige Lösung für zahlreiche Projekte rund um Haus und Garten. Sie verbinden Funktionalität mit Langlebigkeit, sind einfach zu verarbeiten und bieten ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis.

Wer sich mit den Materialien, Stärken und Einsatzbereichen auskennt, kann langlebige und ästhetische Ergebnisse erzielen – ganz gleich, ob es um eine kleine Überdachung oder eine komplette Wintergartenverglasung geht.

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